Sonntag, 14. September 2014

26.08.2014 - 12.09.2014 Kambodscha



Mein Flug von Perth - Singapur verlief ohne Turbulenzen und ich hatte sogar 3 Sitze für mich alleine, was mir ermöglichte mehr oder weniger durch den ganzen Flug hindurch zu schlafen :-) Danach hiess es für mich 5 Stunden in Singapur zu warten, bis ich dann meinen Anschlussflug nach Bangkok antreten konnte. Das ermöglichte mir im Duty Free Shop eine neue Kamera zu kaufen, da meine alte Kamera (sorry Sonja) leider einen grösseren Displayschaden erlitten hatte.
Bangkok ist soooo gross! Um die 8 Millionen Menschen leben hier - die Schweiz in einer Stadt! Dave und ich trafen uns im Hotel, das mehr oder weniger nahe der Busstation war, wo wir am nächsten Tag den Bus nach Kambodscha nehmen werden. Hallo Asien, das Klima ist natürlich auch ganz anders als in Perth. Viel wärmer, viel stickiger und einfach Asien. Für Leute, die schon mal in Asien gewesen sind, wissen wohl was ich meine. Es schmeckt einfach wie Asien...Mit grosser Überraschung war es für mich jedoch nicht allzu hart, mich an die hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze zu gewöhnen. Ich kaufte mir dann auch gerade Malaria Tabletten, um dieses Risiko auszuscheiden. Um die CHF 15.00 für 70 Pillen, welche ich jeden Tag nehmen muss. Und "touch wood" aber bis jetzt hatte ich noch keine Nebenwirkungen abgesehen von ein bisschen höherer Tendenz für Sonnenbrand.
Bangkok - Siem Reap
Unser Aufenthalt in Bangkok war nur für eine Nacht, bevor wir am nächsten Morgen dann den 7-stündigen Bus nach Siem Reap in Kambodscha. Da Dave und ich im Voraus schon das E-Visa im Internet beantragt hatten, ging es für uns recht schnell durch die ganze Grenzkontrolle. Am späteren Nachmittag erreichen wir dann Siem Reap, die wohl bekannteste Stadt in Kambodscha durch die berühmten Tempelanlangen von Angkor und dem noch mehr berühmten Tempel Angkor Wat. Wir übernachteten für 4 Nächte in einem Hotel namens Bliss Villa, in der Nähe des Night Markets und kann es nur empfehlen. Den nächsten Tag verbrachten wir natürlich in den Tempelanlagen von Angkor. Wir mieteten einen Tuk-Tuk Fahrer für den ganzen Tag, der uns von Tempel zu Tempel fuhr. Es ist wirklich imposant und die ganze Anlage ist riesig! Nach jedoch 6 Stunden Tempel anschauen, hatten wir dann doch genug. Unsere Favoriten waren einstimmig Angkor Wat und Tra Prohm (Tomb Raider Tempel). 
Angkor Wat
Für den nächsten Tag in Siem Reap haben wir einen Ausritt gebucht bei der Happy Horse Farm. Wir werden abgeholt mit einem Tuk-Tuk und zu der ca. 2km entfernten Farm gefahren. Alles sieht super aus, wirklich schöne Anlage, alle Pferde sehen gesund aus und die Leute sind mega nett. Wir haben einen 3-stündigen Ausritt gebucht und sind die einzigen. Wir genossen diese 3 Stunden extrem mit unserem Guide Johnny und Mexico (Dave's Pferd) und Delilah (meine Stute). Den letzten Tag in Siem Reap verbrachten wir mit herumlaufen und erkunden, organisieren für die Weiterreise, etc. Siem Reap ist eine wirklich tolle Stadt (ich fühlte mich sofort zu Hause) und vor allem ist es doch extrem günstig verglichen mit anderen Orten in Kambodscha. Wir hatten unser Restaurant, wo wir zwischen CHF 1.50 und CHF 3.00 für eine Hauptspeise zahlten und das Essen war fantastisch! Zudem hat es mehrere Märkte, wo man typische Souvenirs findet - man muss einfach mit den Händlern zurechtkommen :-) 

Ausritt mit Delilah

Siem Reap- Battambang
Zwischen Siem Reap und Battambang befindet sich der grösste See in Kambodscha - der Tonlé Sap. An Stelle eines Busses haben wir uns entschieden, diese Strecke mit dem Boot zurückzulegen. Die Bootsfahrt dauert zwischen 5 und 9 Stunden, je nach Wasserlevel. In unserem Fall war es um die 6 1/2 Stunden und es war langweilig! Wir sahen einige "floating Villages" und stoppten auch bei einem "floating Restaurant" für Lunch und WC Stop (Boot hatte keine Toilette), jedoch ziehen sich fast 7 Stunden auf dem Wasser extrem in die Länge...Von dem her würde ich diesen Bootstrip nicht weiterempfehlen, da es auch teurer ist als der Bus. Besser einen Tagesausflug von Siem Reap zu den Floating Villages oder dann zwischen Battambang und Phnom Phen.
Wir verbrachten nur eine Nacht in Battambang, war jedoch genug für uns. Ist nichts wirklich spezielles. Vis-à-vis von unserem Hotel (wo wir für CHF 3.00 pro Person/Nacht in einem Doppelzimmer mit Klimaanlage und TV übernachteten) war eine Bäckerei mit soooo leckeren Sachen. Wir konnten natürlich nicht widerstehen :-) 

Floating Villages (schwimmende Dörfer)

Battambang - Phnom Phen
Da wir von unserer Bootsfahrt genug Floating Villages gesehen hatten, entschieden wir uns am nächsten Tag den direkten Bus nach Phnom Phen zu nehmen. Wir zahlten CHF 6.00 für eine 6-stündige Busfahrt, was genial ist. Dass wir die einzigen Touristen in einem lokalen Bus waren störte uns überhaupt nicht, jedoch die TV Show, die gezeigt wurde war mehr ein Katzengejammer als irgendetwas anderes...
Wir erreichten Phnom Phen gegen späteren Nachmittag. Ganz anders als Bangkok erscheint diese Stadt viel kleiner und familiärer. Grund dafür könnte natürlich auch die fehlenden 7 Millionen Menschen sein :-) Auch wenn das Strassensystem von Phnom Phen sehr viel Sinn macht und ordentlich nummeriert ist, ist es doch extrem verwirrend :-)

Die Geschichte von Kambodscha war nie wirklich friedlich und ruhig. Viele Kriege musste dieses Land über sich ergehen lassen. Der bisher letzte Brutalitätsakt ist gute 30 Jahre her, mit den Khmer Rouge und Pol Pot. Sagen wir mal, was Hitler in Europa war, war Pol Pot in Kambodscha. Ein Besuch der "Killing Fields" ausserhalb Phnom Phen ist die beste Möglichkeit hautnah mit den Opfern dieses Regimes zu trauern. Der Begriff "Killing Fields" kommt nicht von irgendwoher. An diesem Ort wurden tausende von unschuldigen Menschen getötet und in Massengräber geworfen. Dort wurde kein Halt von Kindern oder Babies gemacht. Grundsatz war: Es nützt nichts nur das Gras auszureisen. Für Erfolg müssen auch die Wurzeln zerstört werden. 4 Jahre unter Pol Pot beendete das Leben von mindestens 3 Millionen Menschen. Während meines Besuches dort hatte ich durchgehend Gänsehaut. Es passierte nicht nur in Deutschland, es passierte in vielen anderen Ländern...Nach den Killing Fields ging es zum S-21 Museum, von wo die Gefangenen für die letzte Reise zu den Killing Fields geschickt wurden. In diesem Museum sieht man viele Bilder von den Gefangenen, die Foltermethoden und die Zellen. 30 Jahre später kann man sich nur schwer vorstellen, was alles hinter diesen dicken Wänden vorgefallen ist...Ich finde es ist ein absolutes Muss, diese 2 Orte in Phnom Phen besuchen zu gehen aber seit vorbereitet auf die emotionalen Auswirkungen!
Phnom Phen - Sihanoukville
Am nächsten Morgen geht es für uns weiter in den Süden nach Sihanoukville an der Küste Kambodschas. Wir geniessen den Komfort eines luxuriösen Minibusses, der uns in 4 Stunden an die Küste Kambodschas fährt. Wir verbringen die Nacht in Downtown Sihanoukville, wo wir beim Vietnamesischen Konsulat das Vietnam Visa beantragen und unterwegs wieder auf eine Bäkerei stossen. Mhmmm :-)
Sihanoukville - Koh Rong Samloem - Sihanoukville
Mit dem Schnellboot geht es am nächsten Morgen nach Koh Rong Samloem. In 45 Minuten erreichen wir unsere Insel für die nächsten 3 Nächte. Der Sandstrand ist wunderschön, das Wasser türkisblau und klar und die Insel ruhig und perfekt zum relaxen. Wir haben einen wunderschönen ersten Tag am Strand, bevor es dann die nächsten 2 Tage mehr oder weniger nur regnet. Bad luck...Ich lese bis mir die Augen ausfallen, lerne Dave das Kartenspiel "Joker" und schlafe viel. Nach 3 Tagen auf der Insel hatte ich dann auch genug und somit ging es zurück zum Festland. Das Meer war nun ein bisschen rauer als auf der Hinfahrt und Dave kämpft mit seiner Seekrankheit...Wir kommen an einem unterschiedlichen Bootssteg an als auf der Hinreise und nehmen somit halt ein Moto (sitzt hinter einem Motorradfahrer) zurück zum Hotel. Erster Stop ist die Bäckerei natürlich :-) Danach skype ich mit Thom, Karin und mit Mam und Pa. Wow, ich bin vollkommen kaputt nach so viel Schweizerdeutsch :-)
Ich finde Sihanoukville hat doch seinen Charme. Klar, waren wir in der Nebensaison und scheinbar in der Hauptsaison geht hier die Post ab mit Party etc. Wenn man ein Hotel an einem ruhigeren Standabschnitt hat, ist es jedoch voll ok. Und die grosse Auswahl von Restaurants und Shops macht es umso attraktiver.

Koh Rong Samloem

Sihanoukville - Kampot
Am nächsten Mittag, natürlich nicht ohne vorher zur Bäckerei gegangen zu sein, verabschieden wir uns von Sihanoukville und fahren ca. 2h mit einem Minibus nach Kampot. Kampot ist weltbekannt für seinen Pfeffer. Die Flusslage und das herzige Zentrum macht es doch einen Ort, wo es sich lohnt etwas Zeit zu verbringen. In unserem Fall wäre das zwar nur 1 Nacht gewesen bevor es weiter über die Grenze nach Vietnam gegangen wäre. Leider hat Dave jedoch einen Virus erwischt und braucht einige Tage, um darüber hinwegzukommen. Somit verlängern wir unseren Aufenthalt um 3 weitere Nächte. Gemäss dem Doktor, ist es nur ein Virus, somit gilt strikte Bettruhe für Dave und ich beschäftige mich damit, jede Ecke von Kampot kennen zu lernen... :-) Am 12.09. geht es dann endlich mit einem Minibus zur Grenze (ca. 1 1/2h entfernt). Dave ist immer noch sehr schwach und weder die Kopfschmerzen, noch die Gliederschmerzen sind weg. Die nächsten 10 Stunden bis wir dann endlich die Stadt Can Tho in Vietnam erreichen ist Folter für ihn.
Update Dave
Ihr erfahrt dann alles über Vietnam im nächsten Blog, jedoch um es vorwegzunehmen im Moment sind wir in der Weltmetropole Ho Chi Minh City. Nachdem wir am 12.09. am späteren Abend mit dem Bus in Can Tho angekommen sind, gingen wir vom Hotel direkt zum Spital (General Hospital - seeeeehr seeehr dreckig und begrenztes English, aber liebe Doktors). Die nahmen Blut etc. konnten aber nicht zu 100% sagen, dass es Dengue Fieber ist. Unsere schlimmste Vermutung war Meningitis. Sie wollten Dave für ein paar Tage dort behalten aber no way! Aus diesem Grund entschieden wir uns nach nur ca. 4h Schlaf am nächsten Morgen den Bus nach Ho Chi Minh City zu nehmen, damit wir in ein Internationales Spital gehen können. Was für eine willkommene Abwechslung! Total europäischer Standard und alles! Fazit: Dave hat Dengue Fieber und im Moment ist er die 2. Nacht im Spital, da sie täglich sein Blut testen müssen - Sobald die Blutplättchen wieder steigen, ist er gesund! Sie behandeln ihn dort wie ein König und er ist happy :-) Mehr erfahrt ihr dann im nächsten Blog. Unser Plan, Motorbikes zu kaufen und nach Hanoi zu fahren ist jedoch immer noch aktuell :-) 

Weitere Fotos hier

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