Mein Flug von Perth - Singapur verlief ohne Turbulenzen und
ich hatte sogar 3 Sitze für mich alleine, was mir ermöglichte mehr oder weniger
durch den ganzen Flug hindurch zu schlafen :-) Danach hiess es für mich 5
Stunden in Singapur zu warten, bis ich dann meinen Anschlussflug nach Bangkok
antreten konnte. Das ermöglichte mir im Duty Free Shop eine neue Kamera zu
kaufen, da meine alte Kamera (sorry Sonja) leider einen grösseren
Displayschaden erlitten hatte.
Bangkok ist soooo gross! Um die 8 Millionen Menschen leben
hier - die Schweiz in einer Stadt! Dave und ich trafen uns im Hotel, das mehr
oder weniger nahe der Busstation war, wo wir am nächsten Tag den Bus nach
Kambodscha nehmen werden. Hallo Asien, das Klima ist natürlich auch ganz anders
als in Perth. Viel wärmer, viel stickiger und einfach Asien. Für Leute, die
schon mal in Asien gewesen sind, wissen wohl was ich meine. Es schmeckt einfach
wie Asien...Mit grosser Überraschung war es für mich jedoch nicht allzu hart,
mich an die hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze zu gewöhnen. Ich kaufte mir dann
auch gerade Malaria Tabletten, um dieses Risiko auszuscheiden. Um die CHF 15.00
für 70 Pillen, welche ich jeden Tag nehmen muss. Und "touch wood"
aber bis jetzt hatte ich noch keine Nebenwirkungen abgesehen von ein bisschen
höherer Tendenz für Sonnenbrand.
Bangkok - Siem Reap
Unser Aufenthalt in Bangkok war nur für eine Nacht, bevor
wir am nächsten Morgen dann den 7-stündigen Bus nach Siem Reap in Kambodscha.
Da Dave und ich im Voraus schon das E-Visa im Internet beantragt hatten, ging
es für uns recht schnell durch die ganze Grenzkontrolle. Am späteren Nachmittag
erreichen wir dann Siem Reap, die wohl bekannteste Stadt in Kambodscha durch
die berühmten Tempelanlangen von Angkor und dem noch mehr berühmten Tempel Angkor
Wat. Wir übernachteten für 4 Nächte in einem Hotel namens Bliss Villa, in der
Nähe des Night Markets und kann es nur empfehlen. Den nächsten Tag verbrachten
wir natürlich in den Tempelanlagen von Angkor. Wir mieteten einen Tuk-Tuk
Fahrer für den ganzen Tag, der uns von Tempel zu Tempel fuhr. Es ist wirklich
imposant und die ganze Anlage ist riesig! Nach jedoch 6 Stunden Tempel
anschauen, hatten wir dann doch genug. Unsere Favoriten waren einstimmig Angkor
Wat und Tra Prohm (Tomb Raider Tempel).
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Angkor Wat |
Für den nächsten Tag in Siem Reap haben wir einen Ausritt
gebucht bei der Happy Horse Farm. Wir werden abgeholt mit einem Tuk-Tuk und zu
der ca. 2km entfernten Farm gefahren. Alles sieht super aus, wirklich schöne
Anlage, alle Pferde sehen gesund aus und die Leute sind mega nett. Wir haben
einen 3-stündigen Ausritt gebucht und sind die einzigen. Wir genossen diese 3
Stunden extrem mit unserem Guide Johnny und Mexico (Dave's Pferd) und Delilah
(meine Stute). Den letzten Tag in Siem Reap verbrachten wir mit herumlaufen und
erkunden, organisieren für die Weiterreise, etc. Siem Reap ist eine wirklich
tolle Stadt (ich fühlte mich sofort zu Hause) und vor allem ist es doch extrem
günstig verglichen mit anderen Orten in Kambodscha. Wir hatten unser
Restaurant, wo wir zwischen CHF 1.50 und CHF 3.00 für eine Hauptspeise zahlten
und das Essen war fantastisch! Zudem hat es mehrere Märkte, wo man typische
Souvenirs findet - man muss einfach mit den Händlern zurechtkommen :-)
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Ausritt mit Delilah |
Siem Reap- Battambang
Zwischen Siem Reap und Battambang befindet sich der grösste
See in Kambodscha - der Tonlé Sap. An Stelle eines Busses haben wir uns
entschieden, diese Strecke mit dem Boot zurückzulegen. Die Bootsfahrt dauert
zwischen 5 und 9 Stunden, je nach Wasserlevel. In unserem Fall war es um die 6
1/2 Stunden und es war langweilig! Wir sahen einige "floating
Villages" und stoppten auch bei einem "floating Restaurant" für
Lunch und WC Stop (Boot hatte keine Toilette), jedoch ziehen sich fast 7
Stunden auf dem Wasser extrem in die Länge...Von dem her würde ich diesen
Bootstrip nicht weiterempfehlen, da es auch teurer ist als der Bus. Besser
einen Tagesausflug von Siem Reap zu den Floating Villages oder dann zwischen
Battambang und Phnom Phen.
Wir verbrachten nur eine Nacht in Battambang, war jedoch
genug für uns. Ist nichts wirklich spezielles. Vis-à-vis von unserem Hotel (wo
wir für CHF 3.00 pro Person/Nacht in einem Doppelzimmer mit Klimaanlage und TV
übernachteten) war eine Bäckerei mit soooo leckeren Sachen. Wir konnten
natürlich nicht widerstehen :-)
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Floating Villages (schwimmende Dörfer) |
Battambang - Phnom
Phen
Da wir von unserer Bootsfahrt genug Floating Villages
gesehen hatten, entschieden wir uns am nächsten Tag den direkten Bus nach Phnom
Phen zu nehmen. Wir zahlten CHF 6.00 für eine 6-stündige Busfahrt, was genial
ist. Dass wir die einzigen Touristen in einem lokalen Bus waren störte uns
überhaupt nicht, jedoch die TV Show, die gezeigt wurde war mehr ein
Katzengejammer als irgendetwas anderes...
Wir erreichten Phnom Phen gegen späteren Nachmittag. Ganz anders als Bangkok
erscheint diese Stadt viel kleiner und familiärer. Grund dafür könnte natürlich
auch die fehlenden 7 Millionen Menschen sein :-) Auch wenn das Strassensystem
von Phnom Phen sehr viel Sinn macht und ordentlich nummeriert ist, ist es doch
extrem verwirrend :-)
Die Geschichte von Kambodscha war nie wirklich friedlich und
ruhig. Viele Kriege musste dieses Land über sich ergehen lassen. Der bisher
letzte Brutalitätsakt ist gute 30 Jahre her, mit den Khmer Rouge und Pol Pot. Sagen
wir mal, was Hitler in Europa war, war Pol Pot in Kambodscha. Ein Besuch der
"Killing Fields" ausserhalb Phnom Phen ist die beste Möglichkeit
hautnah mit den Opfern dieses Regimes zu trauern. Der Begriff "Killing
Fields" kommt nicht von irgendwoher. An diesem Ort wurden tausende von
unschuldigen Menschen getötet und in Massengräber geworfen. Dort wurde kein
Halt von Kindern oder Babies gemacht. Grundsatz war: Es nützt nichts nur das
Gras auszureisen. Für Erfolg müssen auch die Wurzeln zerstört werden. 4 Jahre
unter Pol Pot beendete das Leben von mindestens 3 Millionen Menschen. Während
meines Besuches dort hatte ich durchgehend Gänsehaut. Es passierte nicht nur in
Deutschland, es passierte in vielen anderen Ländern...Nach den Killing Fields
ging es zum S-21 Museum, von wo die Gefangenen für die letzte Reise zu den
Killing Fields geschickt wurden. In diesem Museum sieht man viele Bilder von
den Gefangenen, die Foltermethoden und die Zellen. 30 Jahre später kann man
sich nur schwer vorstellen, was alles hinter diesen dicken Wänden vorgefallen ist...Ich
finde es ist ein absolutes Muss, diese 2 Orte in Phnom Phen besuchen zu gehen
aber seit vorbereitet auf die emotionalen Auswirkungen!
Phnom Phen -
Sihanoukville
Am nächsten Morgen geht es für uns weiter in den Süden nach
Sihanoukville an der Küste Kambodschas. Wir geniessen den Komfort eines
luxuriösen Minibusses, der uns in 4 Stunden an die Küste Kambodschas fährt. Wir
verbringen die Nacht in Downtown Sihanoukville, wo wir beim Vietnamesischen
Konsulat das Vietnam Visa beantragen und unterwegs wieder auf eine Bäkerei
stossen. Mhmmm :-)
Sihanoukville - Koh
Rong Samloem - Sihanoukville
Mit dem Schnellboot geht es am nächsten Morgen nach Koh Rong
Samloem. In 45 Minuten erreichen wir unsere Insel für die nächsten 3 Nächte. Der
Sandstrand ist wunderschön, das Wasser türkisblau und klar und die Insel ruhig
und perfekt zum relaxen. Wir haben einen wunderschönen ersten Tag am Strand,
bevor es dann die nächsten 2 Tage mehr oder weniger nur regnet. Bad luck...Ich
lese bis mir die Augen ausfallen, lerne Dave das Kartenspiel "Joker"
und schlafe viel. Nach 3 Tagen auf der Insel hatte ich dann auch genug und
somit ging es zurück zum Festland. Das Meer war nun ein bisschen rauer als auf
der Hinfahrt und Dave kämpft mit seiner Seekrankheit...Wir kommen an einem unterschiedlichen
Bootssteg an als auf der Hinreise und nehmen somit halt ein Moto (sitzt hinter
einem Motorradfahrer) zurück zum Hotel. Erster Stop ist die Bäckerei natürlich
:-) Danach skype ich mit Thom, Karin und mit Mam und Pa. Wow, ich bin
vollkommen kaputt nach so viel Schweizerdeutsch :-)
Ich finde Sihanoukville hat doch seinen Charme. Klar, waren
wir in der Nebensaison und scheinbar in der Hauptsaison geht hier die Post ab
mit Party etc. Wenn man ein Hotel an einem ruhigeren Standabschnitt hat, ist es
jedoch voll ok. Und die grosse Auswahl von Restaurants und Shops macht es umso
attraktiver.
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Koh Rong Samloem |
Sihanoukville -
Kampot
Am nächsten Mittag, natürlich nicht ohne vorher zur Bäckerei
gegangen zu sein, verabschieden wir uns von Sihanoukville und fahren ca. 2h mit
einem Minibus nach Kampot. Kampot ist weltbekannt für seinen Pfeffer. Die
Flusslage und das herzige Zentrum macht es doch einen Ort, wo es sich lohnt
etwas Zeit zu verbringen. In unserem Fall wäre das zwar nur 1 Nacht gewesen
bevor es weiter über die Grenze nach Vietnam gegangen wäre. Leider hat Dave
jedoch einen Virus erwischt und braucht einige Tage, um darüber hinwegzukommen.
Somit verlängern wir unseren Aufenthalt um 3 weitere Nächte. Gemäss dem Doktor,
ist es nur ein Virus, somit gilt strikte Bettruhe für Dave und ich beschäftige
mich damit, jede Ecke von Kampot kennen zu lernen... :-) Am 12.09. geht es dann
endlich mit einem Minibus zur Grenze (ca. 1 1/2h entfernt). Dave ist immer noch
sehr schwach und weder die Kopfschmerzen, noch die Gliederschmerzen sind weg.
Die nächsten 10 Stunden bis wir dann endlich die Stadt Can Tho in Vietnam
erreichen ist Folter für ihn.
Update Dave
Ihr erfahrt dann alles über Vietnam im nächsten Blog, jedoch um es
vorwegzunehmen im Moment sind wir in der Weltmetropole Ho Chi Minh City.
Nachdem wir am 12.09. am späteren Abend mit dem Bus in Can Tho angekommen sind,
gingen wir vom Hotel direkt zum Spital (General Hospital - seeeeehr seeehr
dreckig und begrenztes English, aber liebe Doktors). Die nahmen Blut etc.
konnten aber nicht zu 100% sagen, dass es Dengue Fieber ist. Unsere schlimmste
Vermutung war Meningitis. Sie wollten Dave für ein paar Tage dort behalten aber
no way! Aus diesem Grund entschieden wir uns nach nur ca. 4h Schlaf am nächsten
Morgen den Bus nach Ho Chi Minh City zu nehmen, damit wir in ein
Internationales Spital gehen können. Was für eine willkommene Abwechslung!
Total europäischer Standard und alles! Fazit: Dave hat Dengue Fieber und im
Moment ist er die 2. Nacht im Spital, da sie täglich sein Blut testen müssen -
Sobald die Blutplättchen wieder steigen, ist er gesund! Sie behandeln ihn dort
wie ein König und er ist happy :-) Mehr erfahrt ihr dann im nächsten Blog.
Unser Plan, Motorbikes zu kaufen und nach Hanoi zu fahren ist jedoch immer noch
aktuell :-)